Atonment

Die dreizehnjährige Briony sitzt an der Schreibmaschine, ihr erstes Theaterstück hat sie geschrieben und fiebert der Aufführung entgegen. Doch die Geschwister widersetzen sich ihren Regieanweisungen und reissen aus.

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Die Suche nach ihnen mündet in eine Katastrophe. Briony wird Zeugin einer stürmischen Annäherung und feurigen Liebesschwüren ihrer Schwester Cecilia und Robby. Ihre Körper sind träge, ihre Wahrnehmung getrübt an jenem schwülen Tag. Für Briony ist Robby ein Sexmonster, vor dem sie ihre Schwester retten muss. Und als am Abend im Wald ein Mädchen wirklich vergewaltigt wird, ist sie sicher, den Täter zu Hause erkannt zu haben. Ihr Zeugnis entscheidet über Cecilias und Robbys Schicksal. Sie werden getrennt, er kommt ins Gefängnis. Erst als Erwachsene realisert Briony, wie ihre Wahrnehmung sie getäuscht und ihre Aussage das Leben der beiden zerstört hat.

Der französisch-englische Film von Joe Wright zeigt erstens die Grenze zwischen Kind- und Erwachsen-Sein, wie die Kinderseele erschüttert wird durch eine Erwachsenenhandlung und deswegen völlig unangepasst reagiert. Weiter zeigt er die Ambivalenz kreativer Fantasien, die meist Leben erschaffen, hier aber zerstören. Drittens zeigt er, wie das Kind schuldig wird, bereut und viel später in einem Roman Abbitte leistet. Erlebbar werden hier menschliche Befindlichkeiten, mit denen man in der Sozialen Arbeit immer wieder konfrontiert wird.