Auf der anderen Seite

Der neue Film von Fatih Akin, der vom Europäischen Parlament eben preisgekrönt worden ist, erzählt von sechs Menschen, deren Leben auf schicksalshafte Weise in zwei verschiedenen Welten miteinander verwoben sind.

Die Wege werden nachgezeichnet, die sich kreuzen, ohne sich zu berühren. Erst der endgültige Verlust führt zusammen, was von Anfang an unausweichlich verbunden war. – Wenn «Gegen die Wand» ein Rock'n'Roll-Song über die Liebe war, meint ein Kritiker, dann ist «Auf der anderen Seite» eine Ballade über Tod und Vergebung. Nicht von einem einziges Emigranten, sondern von vielen handelt er. Womit es gelingt, die Vielfalt möglicher Schicksale anzudeuten. Nicht bloss von der Emigration berichtet er, sondern auch von Verlust, von Treue und Verzeihen, von Einsamkeit und Reue, von Sorgen, von politischem Engagement und Bürokratie und im Mittelpunkt von einer Mutter und ihrer Liebe (Hanna Schygulla in einer reifen Rolle). Ein Film, komplex wie das Leben.