El Otro

Für den 46-jährigen Anwalt Juan Desouza scheint alles darauf hinzudeuten, dass er wie sein Vater ein Leben in Sicherheit und Wohlstand verbringen wird.

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Als ihm seine Frau mitteilt, vielleicht schwanger zu sein und sein Vaters gleichzeitig schwer erkrankt, beginnt er über sein Dasein nachzudenken. Eine Geschäftsreise, bei der sein Nachbar unbemerkt stirbt, verleitet ihn dazu, dessen Identität anzunehmen, weiter zu gehen und das Leben so aus einer anderen Perspektive zu sehen. Mit dieser Szene verarbeitet der Autor den unerwarteten Tod eines seiner besten Freunde.

Was ist der Geist? Die Seele? Der Körper? Der Argentinier Ariel Rotter lädt uns mit «El Otro» (Der Andere) und der Figur des Juan ein, unsere Existenz von Aussen zu betrachten. Ich werde ein anderer! Ich trete aus meinem Leben hinaus und in ein anderes hinein. «Mit der Anonymität, die ihm diese neue Identität ermöglicht, kann er, können wir, vielleicht authentischer sein als je zuvor», so der Autor. Diese existentielle Verunsicherung, die auch schmerzen kann, hilft jedoch, sich sein Leben und seine Welt neu zu erfinden. Dies nicht verstanden im Sinne einer Berufskarriere, sondern als existentiellen Neuanfang. Möglich für uns, aber auch für jene, die es in der Sozialen Arbeit brauchen.