No Other Land
Hochgerüstet kommen die Israelis daher
Seit seiner Kindheit kämpft Basel Adra, ein junger palästinensischer Aktivist aus der Gemeinde Masafer Yatta, gegen die Vertreibung seiner Gemeinschaft durch die israelischen Besatzer. Basel dokumentiert, wie israelische Soldaten die Häuser palästinensischer Familien zerstören. Es handelt sich dabei um die grösste Aktion von Zwangsumsiedlung, die jemals im besetzten Westjordanland stattgefunden hat. Er kreuzt den Weg von Yuval, einem israelischen Journalisten, der sich seinem Kampf anschliesst. Über ein halbes Jahrzehnt lang kämpfen die beiden gegen die Vertreibung, und es entsteht dabei eine Freundschaft. Sie basiert auf extremer Ungleichheit, die sie voneinander trennt: Basel, der unter einer brutalen militärischen Besatzung lebt, und Yuval, der frei und uneingeschränkt reisen kann. Der Film wurde von einem palästinensisch-israelischen Kollektiv, bestehend aus vier jungen Aktivist:innen, gedreht. Er ist als ein kreativer Akt des Widerstandes und als Suche nach einem Weg zu Gleichheit und Gerechtigkeit gedacht.
Yuval Abraham und Basel Adra
Persönliche Zwischenbemerkung
Die Besprechung von «No Other Land» umfasst fast ausschliesslich Texte der Produzenten, mit denen ich vollumfänglich einverstanden bin; ich kann es nicht besser schreiben. Mein persönliches Feedback auf den Filmbesuch: Ich habe es kaum ausgehalten, ihn bis zum Ende zu schauen, ich war wütend und traurig zugleich, weil er mich an Erlebnisse erinnert hat, die ich in Israel/Palästina hatte. Mehr als zehn Jahre habe ich für ein Kinderspital in Bethlehem vor Ort und in der Schweiz gearbeitet, habe bei Olivenernten mitgearbeitet, habe fünf zehntägige Reisen nach Israel/Palästina geleitet und dabei verschiedene der im Film gezeigten Orte und Situationen gesehen und erlebt, mit Fachleuten und Laien gesprochen, 200 Bücher über Israel/Palästina rezensiert. Tief eingeprägt haben sich Begegnungen und Freundschaften.
Yuval Abraham
Anmerkung der Regie
Wir haben diesen Film gemeinsam als eine Gruppe von palästinensischen und israelischen Aktivist:innen und Filmemacher:innen gedreht, weil wir die nachhaltige Vertreibung der Gemeinde Masafer Yatta stoppen und dem Regime der Apartheid widerstehen wollen, das seit unserer Geburt besteht und auf Ungleichheit beruht. Die Realität um uns herum wird jeden Tag beängstigender, gewalttätiger und unterdrückender. Wir fühlen uns ihr gegenüber hilflos. Deshalb haben wir keine andere Wahl als eine radikal andere Botschaft zu vermitteln. Dieser Film formuliert im Grunde einen alternativen Vorschlag für Israelis und Palästinenser, nämlich auf diesem Land zu leben, nicht als Unterdrücker und Unterdrückte, sondern in voller Gleichberechtigung.
Was ich hier erwähnt habe, ist meine Überzeugung, kann aber auch Fehlinterpretationen enthalten, für die ich mich, wenn es so ist, entschuldige.
Basel Adra
Biografien der Filmemacher:innen
Basel Adra ist palästinensischer Anwalt, Journalist und Filmemacher aus Masafer Yatta. Seit seinem 15. Lebensjahr setzt er sich gegen die Vertreibung seiner Gemeinschaft durch die israelischen Behörden ein, indem er diese dokumentiert.
Yuval Abraham ist ein israelischer Filmemacher und investigativer Journalist aus Jerusalem.
Rachel Szor ist eine israelische Kamerafrau, Editorin und Regisseurin aus Jerusalem.
Hamdan Ballal ist ein palästinensischer Fotograf, Filmemacher und Landwirt aus Susya. Er hat als Recherchemitarbeiter für verschiedene Menschenrechtsgruppen gearbeitet, die gegen die Besatzung kämpfen.
Hier stand ihr Haus
Zusatzinformationen
Historischer Hintergrund