Das grosse Rennen

Eigentlich sind sie rar, die guten Kinderfilme. Die meisten sind kindisch, langweilig, unverständlich oder mit pädagogischem Zeigefinger. Weshalb man es nicht verpassen sollte, wenn ein gelungener Film wie «Das grosse Rennen» von André F. Nebe ins Kino kommt.

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Die elfjährige, sommersprossige Mary lebt auf einem Bauernhof in Irland. Sie muss täglich bei der Arbeit mithelfen, um den ärmlichen Betrieb der Eltern über die Runden zu bringen. Auch in der Schule läuft vieles nicht nach Wunsch. Doch sie hat einen Traum: Sie will Rennfahrerin werden. Gegen den Wunsch der Eltern meldet sie sich zu einem Seifenkistenrennen. Nicht nur in der Schule, auch im ganzen Dorf macht man sich über das verrückte Vorhaben des Mädchens lustig. Doch alle unterschätzen die pfiffige Mary. – Auf die Frage nach der Aussage des Films meint die Darstellerin der Mary: «Die Botschaft ist, dass man an seine Träume glauben und Vertrauen in seine Fähigkeiten haben soll.»

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Was ist ein guter Kinderfilm?

Es drängt sich auf, an diesem Film aufzuzeigen und von ihm abzuleiten, was einen guten Kinderfilm ausmacht. Als erster darf er nicht langweilen sein, er soll interessieren und unterhalten. Auch hier darf man formale Professionalität erwarten. Er ist erfolgreich, wenn er in der Lebenswelt der Kinder handelt. Unrecht und Gewalt dürfen zwar vorkommen, doch weder pessimistisch, hoffnungslos und ausweglos, noch optimistisch, mit automatischem Happy End. Die Personen müssen differenziert gezeichnet werden, nicht die eine Person nur gut, die andere nur schlecht, sondern sowohl gut als auch schlecht die eine wie die andere. Auf Zustimmung wird der Plot auch stossen, wenn er zudem eine emanzipatorische Haltung vertritt, wenn es sich für Buben wie Mädchen lohnt, seinen Weg zu gehen, Schwierigkeiten zu meistern und daran zu reifen. – In hohem Masse erfüllt der isländisch-deutsche Film «Das grosse Rennen» diese Forderungen. Er ist zu empfehlen ab acht, neun Jahren.