Der Fuchs und das Mädchen

Nach dem Dokumentarfilm «Die Reise der Pinguine» wechselte Luc Jacquet mit «Der Fuchs und das Mädchen» ins Spielfilmgenre. Dieser berührende, märchenhafte, packende Film ist genau das, was man sich im Kino als Tiermärchen wünscht.

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An einem Spätsommermorgen trifft die zehnjährige Lila auf einen jagenden Fuchs. Fasziniert folgt sie dem scheuen Tier. Nichts möchte sie lieber, als mit ihm durch die Welt zu streifen. Behutsam und trickreich gewinnt sie sein Vertrauen. Damit beginnt eine faszinierende Freundschaft zwischen einem Menschen und einem Tier. An seiner Seite entdeckt sie die wilde und geheimnisvolle Natur und erlebt Abenteuer, die ihr Leben und ihr Verständnis der Tiere verändern.

Tierfilme für Kinder und Jugendliche

Dokumentarfilme wie «Deep Blue», «Das Geheimnis der Zugvögel» und «Unsere Erde» (SB 01/08) fördern bei Jugendlichen der Mittel- und Oberstufe die Liebe zur Natur, indem sie Staunen auslösen. Für Kinder der Unterstufe gibt es nur selten Filme, die den ästhetischen und pädagogischen Ansprüchen genügen. «Der Fuchs und das Mädchen» tut es, von kleinen Ungereimtheiten abgesehen, aufs Schönste.

Immer wieder erinnert man bei diesem Film, den Jacquet nach eigenen Kindheitserlebnissen gedreht hat, an den Fuchs im 21. Kapitel von Antoine de Saint-Exupérys «Der kleinen Prinz».

Der Kleine Prinz als Wegbegleiter

Dort finden sich folgende Sätze: «Was bedeutet zähmen? – Sich vertraut machen. – Wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen.– Du wirst für mich einzig sein in der Welt. – Man kennt nur die Dinge, die man zähmt. – Wenn du einen Freund willst, so zähme mich. – Jeden Tag wirst du dich ein bisschen näher setzen können. – Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.»

Wer davon ausgeht, dass das Filmerlebnis nur zur Hälfte von den Filmern, zur andern Hälfte vom Publikum gemacht werden, nützt das berühmteste Märchen der Weltliteratur gerne als persönlichen Zugang zum Film.