Pane e tulipane

Eine poetische Liebesgeschichte zwischen Rosalba, einer älteren Hausfrau, die ein neues Leben entdeckt, und dem einsamen Fernando, der die Schlinge, mit der er sich das Leben nehmen wollte, wieder wegräumt und zum Leben zurück findet, erzählt «Pane e lulipani» des italienisch-schweizerischen Doppelbürgers Silvio Soldini.

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Während einer Busreise wird Rosalba von ihrer Familie und der Reisegruppe an einer Autobahnraststätte vergessen. Ein wenig beleidigt macht sie sich allein auf den Heimweg und findet sich bald in einem Auto Richtung Venedig. Was als kleiner Ausflug geplant war, wird für sie zu einer Reise zu sich selbst. Ihr Mann gerät ausser sich, schickt einen Detektiv, um sie zu suchen. In der Zwischenzeit hat sie aber schon viel erlebt. Bei einem kauzigen Anarchisten findet sie Arbeit, beim Kellner Fernando, einem geheimnisvollen Einzelgänger, Unterschlupf. Er überredet sie auch, wieder Akkordeon zu spielen, eine alte Leidenschaft, die sie der Ehe und den Kindern geopfert hatte.

Der Unterhaltungsfilm verdichtet sich zu einem Gleichnis: über das Aufwachen aus dem Alltag, das Ausbrechen aus der Routine, das lebendig Werden durch die Liebe einer älteren, in der Routine funktionierenden Ehefrau und Mutter und einem älteren, vergrämten Mann. «Pane e tulipane» ist der wunderschöne Film des Abschieds vom ungelebten Leben und des Versuchs, das Leben in vollen Zügen neu zu leben, wofür es nie zu spät ist.