The Band's Visit
Eine ägyptische Polizeiband wurde zur Einweihung eines arabischen Kulturzentrums nach Israel eingeladen. Am Flughafen liess man die Männer jedoch stehen, weshalb sie sich selbst auf den Weg machten und schliesslich in einem verschlafenen israelischen Nest am Rande der Wüste landeten. Dort hatte sie nun wirklich niemand erwartet. Der letzte Bus war schon lange abgefahren, nur dank der Initiative einer beherzten Barbesitzerin fanden die Gestrandeten für eine Nacht eine Herberge – und finden sie aus ihrer Einsamkeit heraus, zu sich und zu den anderen.
Ein Film aus Israel mit einer «frohen Botschaft», die weltweit Anklang findet, sich überall Festivalpreise holt und das Publikum glücklich macht, ohne pseudo politische Antworten auf die realpolitische Katastrophe in Israel/Palästina, das lässt aufhorchen! Der Film zeigt «den» Menschen, wie ihn nur grosse Kunst zu zeigen vermag: den Menschen, der letztlich immer einsam ist: eingeschlossen in Traditionen, Regeln und Normen oder beschränkt durch Schwächen, Versagen und Schuld. Doch der Film deutet, kaum merklich und doch wirklich, die ersten Schritten hin zur Kommunikation an. Er lässt Anteil nehmen, wenn Leben in den Menschen entsteht und zwischen den Menschen wächst. Dass dabei eine Frau die wesentlichen Impulse gibt, dürfte für die israelische und die arabische Gesellschaft noch provokativer sein als für unsere.