Boys are us

Ein sensibles Verwirrspiel jugendlicher Gefühle

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Mia ist 16 Jahre alt und am Boden zerstört. Schon wieder ist sie von einem Jungen in der Liebe hintergangen und belogen worden. Gemeinsam mit ihrer 18-jährigen Schwester Laura beschliesst sie, ihre Verletzung nicht länger in sich hinein zu fressen, sondern weiter zu leiten an die Verursacher ihres Schmerzes. In einem Internet-Chatportal finden sie Timo. Dieser ist 18, Rekrut mit einer Abneigung gegen Waffen und auf der Suche nach einer Freundin. Das Ziel der beiden Schwestern: Er soll sich in Mia verlieben und dann brutal abserviert werden. Doch das ist nicht so einfach: Einerseits wurde auch Timo schon verletzt, andererseits mischen sich auch echte Gefühle in das Spiel der Mädchen. Ist ein Ausstieg aus dieser verzwickten Beziehung überhaupt noch möglich?

Wie schwierig es bei unserer ersten, zweiten oder dritten Liebe damals vor Jahren oder Jahrzehnten war, vergessen Ältere leicht. Weshalb es sich als Mehrwert menschlichen Erfahrens erweist, dass der Film «Boys are us» uns solche Einblicke in das Seelenleben heutiger Jugendlicher gewährt. Diese erklären vielleicht da und dort gewisse schwer erklärbare Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schüler. «Vielleicht ist der Film da, um Erwachsenen die Gedankengänge von Jugendlichen zu erklären», schrieb ein Schüler in seiner Filmkritik.

«Es geht», so meint der Schweizer Drehbuchautor und Regisseur Peter Luisi, bekannt aus «Verflixt verliebt» (2004) und «Der Sandmann» (2011), «um die Folgen von emotionaler Gewalt, um Rache, um Cybermobbing und um Eigenverantwortung. Konkret geht es um einen Teenager, dessen Gefühle durch einen Jungen schwer verletzt worden sind, und der nun einen Weg sucht, um mit dieser Verletzung zurechtzukommen. Gemeinsam mit ihrer älteren Schwester entscheidet sich Mia dafür, die emotionale Gewalt, die sie erlebt hat, ihrerseits jemandem zuzufügen. Die leichtfüssige Erzählweise Films ist originell, etwas speziell und wohl gerade deshalb anregend, sich mit dem sensiblen Thema in der Klasse auseinander zu setzen.

Unterrichtsmaterial zum Film

Auf der Website www.achaos.ch können zur Vorbereitung und zur Auswertung des Films in der Schule kostenlos 21 Seiten ausgezeichnetes Material heruntergeladen werden zu Aspekten und Themen, die Figuren, Erzählstrukturen, Liebe und Beziehungen, Liebe und Macht, Umgang mit Enttäuschungen, Internet & Co und Militärwaffen.

Lehrpersonen haben die Möglichkeit, den Film zum Voraus kostenlos ab DVD zu visionieren. Bestellung an n.giannetta@secondofilm.com. Auf Anfrage können auch Gespräche mit dem Regisseur oder andern am Film beteiligten Personen organisiert werden. Telefon 032 623 57 07. Anmeldung für Klassenbesuche, ab 50 Personen, im Kino, während der Schulzeit, zu reduzierten Eintrittspreisen: E-Mail kinokultur@achaos.ch.

Die Arbeit mit dem Film ist fächerübergreifend und handlungs- respektive situationsorientiert konzipiert. Der Film eignet sich für die 1. Und 2. Sekundarstufe sowie Mittel- und Berufsschulen.

Trailer