Cassandra's Dream

Die Brüder Ian und Terry leben in London von der Hand in den Mund, finanziell unterstützt vom reichen Onkel Howard

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Jener versucht sich als Immobilieninvestor, dieser arbeitet in einer Autowerkstatt. Als Terry im Hunderennen gewinnt, kaufen sich die beiden die Jacht «Cassandra's Dream», wo sie mit Bier und hübschen Frauen das Leben geniessen. Das ändert sich jedoch schnell. Ian verliebt sich in die schöne Schauspielerin Angela und möchte mit ihr die Welt bereisen, Terry macht am geliebten Pokertisch Schulden. Beide brauchen dringend Geld. Zufällig kommt Howard zu Besuch. Die beiden bitten ihn um Hilfe, doch er ist nur bereit, unter der Bedingung, dass der Hauptzeuge in einem Prozess, in den er verwickelt ist, zum Schweigen gebracht wird.

Nicht zufällig erinnert Woody Allen mit diesem Film an russische Romane wie «Die Gebrüder Karamasow» oder «Schuld und Sühne». Der Film interessiert sich nicht bloss für äussere Action, sondern ihm geht es darum, zu zeigen, was in den Menschen abläuft, wenn zu entscheiden ist zwischen Gut und Bös, Recht und Unrecht. Seine Menschen haben ein Gewissen, können Schuld auf sich laden, was die Handlung bestimmt und eine Dramatik nach innen erzeugt. Sind das nicht Themen, die im Kino und zum Teil in der Sozialen Arbeit oft ausgeklammert, verdrängt, vergessen werden?