Che

Von den Helden der 68-er-Generation hat allein Che Guevara überlebt, in Mittel- und Zentralamerika als Idol und Volksheld, in der Ersten Welt als Symbol für Idealismus und Engagement. Mit dieser Figur traten Kuba und Bolivien ins Bewusstsein der Weltpolitik, wurde sein Lebenslauf zum Thema der Ideengeschichte der Welt.

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Teil 1 «The Argentine»: Das Umfeld der Revolution

Am 26. November 1956 segelte Fidel Castro mit 80 Rebellen nach Kuba. Ernesto «Che» Guevara, ein argentinischer Arzt, schloss sich ihm an, um den Diktator Fulgencio Batista zu stürzen. Schnell entwickelte Che sich zum Anführer der Guerillabewegung. Er wurde von den Mitstreitern und vom kubanischen Volk geliebt. Der Film zeigt den Ablauf der kubanischen Revolution und wie der Doktor zum Volkshelden wurde.

Teil 2 «Guerilla»: Die Figur des Revolutionärs

Nach der kubanischen Revolution, verliess Che, auf der Höhe seines Ruhmes, das Land und tauchte im Dschungel von Bolivien unter, wo er mit kubanischen Kameraden und bolivianischen Rekruten die grosse lateinamerikanische Revolution vorbereitete. Von sich und den andern verlangte er ein Höchstmass an Idealismus, Härte und Opferbereitschaft für den zermürbenden Kampf, der ihn am 9. Oktober 1967 das Leben kostete.

Eine grosse, idealistische und tragische Figur

Der zweite Teil beschreibt mit höchst intensiven Bildern den Revolutionär und die Revolution. Er macht nachvollziehbar, warum die Menschen damals zu den Waffen gegriffen haben. Der erste wirkt eher wie die Vorgeschichte, bildet sozusagen die Folie, vor der im zweiten die Person des Comandante und der Revolution im Mittelpunkt stehen. Es war damals wirklich Idealismus, Gerechtigkeitssinn, Emanzipationswille, Kampf gegen Ungleichheit und Ungerechtigkeit, Rebellion und Menschenliebe. Der Schluss zeigt jedoch, wohin dies alles tragischerweise führen kann: in den Tod und ins Verderben.

Voll Leidenschaft schufen Steven Soderbergh als Regisseur und Benicio del Toro als Hauptdarsteller ein Epos eines grossartigen, zwiespältigen, faszinierenden, tragischen Menschen, eines der «hundert wichtigsten der Weltgeschichte» («Time Magazin»). Den Zuschauenden drängen sich dabei allgemein menschliche Fragen auf, die um Lebenssinn, Solidarität, Mitmenschlichkeit, Revolution, Krieg, Gewissen, Moral, Selbstverantwortung, Misserfolg und Tod kreisen. Fragen, die eingespannt sind zwischen: Che ist «politisch auf ganzer Linie gescheitert, als Ikone unsterblich» (Reinhard Mohr) und Che als «vollständigster Mensch unserer Zeit» (Jean-Paul Sartre).

Einsatz

Der zweiteile Film eignet sich für Schülerinnen und Schüler ab Sek1-Stufe. Bei beschränkter Zeit kann man auf nur den zweiten Teil schauen. Jeder dauert 125 Minuten.

Den ersten Film ohne den zweiten zu sehen, empfiehlt sich weniger, den zweite ohne den ersten, jedoch; denn die Inhalte des ersten Films kann man sich aus Büchern oder Wikipedia beschaffen. Die Menschenschilderungen im zweiten Film sind eindrücklicher, berührender als es Papier leisten kann.

Für den Einsatz im Unterricht kann ein Schuldossier, leider nur in französischer Sprache, heruntergeladen werden: www.ascot-elite.ch/libraries.files/CHE_Schuldossier_franz.pdf.