Die Reise der Pinguine
Geprägt von Liebe, Drama, Mut und Abenteuern schrieb die Natur hier ein einmaliges Drehbuch. Seit Jahrtausenden läuft die Geschichte so ab, nur die Menschen haben sie erst entdeckt.
Der Natur auf der Spur
Wir alle haben unsere Bilder und Informationen von Pinguinen – Tieren, die sich als Spielzeuge in Kinderzimmern und Kinderherzen eingenistet haben. Doch wie lebt dieses Tier, konkret der Kaiserpinguin wirklich? Die Antwort auf diese Frage ist der Inhalt dieses grossartigen internationalen Dokumentarfilms von Luc Jacquet.
Ich kann hier nicht einmal alle Fragen stellen, die der Film beantwortet. Stellvertretend nur einige wenige: Wie halten die Tiere den Temperaturunterschied von fast 100 Grad zwischen ihrer Körper- und der Aussentemperatur aus? Welchem Trieb folgt das Männchen, das 120 Tage, und das Weibchen, das 65 Tage fastet, bis das Junge flügge wird? Wie finden die Tiere über 200 Kilometer hinweg ihren Partner am alten Ort wieder? Was hat den Schwimmvogel dazu bewegt, das Wasser, in dem er sich so elegant bewegt, zu verlassen? Diese und viele andere Fragen stellen wir im Film – und dieser gibt uns erste Antworten.
Uns bleibt nur Staunen
Die ersten Antworten reichen jedoch nicht aus. Wir beginnen, weiter zu fragen und zu forschen. Und am Schluss bleibt nur Staunen, das uns stets überkommt, wenn wir intensiv die Natur erleben. Das macht auch diesen Film, der unter höchsten Schwierigkeiten entstanden ist, so sensationell. Wir erhalten ganzheitliche Antworten: Bilder, Töne, Erlebnisse – und ahnen dahinter einen grosser Plan.
«Der Kaiserpinguin lebt an der Grenze zum Leben. Nach ihm kommt gar nichts mehr. Es gibt kein Leben, keine Zelle in der Antarktis. Er ist der letzte Späher an diesem unendlichen weissen Horizont, das letzte Lebenszeichen dieses Planeten», meint der Filmemacher und fährt fort: «Ich wollte mit Realem Irreales schaffen. Ich wollte den Zuschauer in eine andere Welt entführen, wie eine Mutter ihr Kind zum Träumen verleitet, bevor es einschläft.»