Grozny Dreams

Die Schweizer Dokumentaristen Mario Casella und Fulvio Mariani begleiten mit ihrem Film ein Kammerorchester mit Musikern verschiedener kaukasischer Republiken auf ihrer Tournee.

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Ihre Vision: Mit Musik in den unter Krieg leidenden Regionen den Menschen zeigen, dass ein friedliches Zusammenleben und -arbeiten auch mit verschiedener Herkunft, Religion und Ethnie möglich ist.

Wird es ihnen gelingen, bis Grozny, das immer noch vom Krieg gepeinigt wird, ein klein wenig Abwechslung, Freude und Frieden zu bringen? Der Film macht erlebbar, welches Engagement dafür nötig ist und welch befreiende und heilende Kraft der Musik innewohnen kann. Auch wenn sich politisch anfänglich nur wenig ändert, persönlich wächst etwas, das im kleinen Kreis Frieden stiftet und sich später vielleicht auf mehr Menschen überträgt, bis daraus ein dauerhafter Frieden entsteht. Die Filmbilder bringen die Sehnsucht nach dem Frieden und die Trauer über den Krieg der dortigen Menschen den hiesigen nahe.

Im Film spielt das 2001 gegründete Caucasian Chambre Orchestra unter Leitung des Komponisten, Dirigenten und Pianisten Uwe Berkemer klassische, volkstümliche und experimentelle Musik. Im Blick auf den Unterricht gibt der Film Gelegenheit für ein Fächer übergreifendes Arbeiten in Musik und Geschichte/Geografie/Staatkunde mit Schülerinnen und Schülern ab etwa 12 Jahren. Dadurch wird erkennbar und sichtbar, dass Kunst nicht abgehoben sein muss von der politischen Realität und diese wiederum in der Kunst, zum Beispiel der Musik, eine Vertiefung erfahren kann.

Im Blick auf die konkrete Bevölkerungs- und Schulsituation in der Schweiz, wo fast überall Kinder aus dem Balkan in der Klasse sitzen, könnte der Film für die Kinder nützlich und heilsam sein, indem er Gelegenheit bietet, neue, authentische Bilder aus deren Heimatländern zu sehen. Damit bietet sich aber auch Gelegenheit, das im Film Gesehene und Gehörte mit den Erfahrungen der Emigrantinnen und Emigranten zu vergleichen und, wenn es die Lehrperson versteht, mit den andern Kindern darüber in ein weiter führendes Gespräch zu kommen.

Der Film kann oberflächlich bekannte Namen von Ländern wie Albanien, Georgien, Aserbaidschan, Armenien, Abchasien, Ossetien, Tschetschenien, Dagistan usw., von denen in den Medien immer wieder ihrer Konflikte und Kriege wegen berichtet wird, mit Inhalt, mit Bildern, Tönen, Erlebnissen und Ereignissen zu füllen. Die Schülerinnen und Schüler können sich mit Hilfe der Karten im Film, aus dem Internet und im Schulzimmer, zusätzlich unterstützt durch den Filmkommentar und weitere Auskünfte durch die Lehrpersonen ins Bild zu setzen, das heisst: informieren.