Russlands Wildnis

Russland kennt man als weltpolitische Grossmacht, als Land grosser Armut und allgegenwärtiger Korruption, als Ort des ersten atomaren Super-Gaus oder als Land berühmter Reisedestinationen wie Moskau oder St. Petersburg und als Heimat grosser Dichter.

Der Dokumentarfilm «Russlands Wildnis – Im Reich der Tiger, Bären und Vulkane» von Henry M. Mix lässt einen eintauchen in ein anderes, unbekanntes Russland und dessen unberührte Fauna und Flora mit faszinierenden Landschaften und Gewässern. Wo Elche im Ural ihre Kämpfe austragen, muntere Robben im Baikalsee schwimmen, Bergwisente den Kaukasus durchstreifen, Riesenadler um Fische balgen, geschmeidige Amur-Tiger am Pazifikufer auf Beute lauern, Moschusochsen tonnenschwer aufeinander prallen, Braunbären Baumstämme voller Honig knacken – alles eingebettet in den Kreislauf des Jahres.

Allein schon die Produktion ist ein Werk der Superlative: Während 3,5 Jahren wurden über eine Distanz von mehr als 100.000 Kilometern von 10 Kamerateams 600 Stunden Filmmaterial gedreht. Entstanden ist ein abendfüllender Dokumentarfilm mit sensationellen Aufnahmen aus Regionen, die zum Teil bis vor Kurzem noch militärisches Sperrgebiet waren. Aussergewöhnlich sind auch die Räume, welche die Filmequipen durchquerten, befuhren, erklommen, überflogen, durchschwammen: vom Arktischen Meer im Norden bis zum Japanischen Meer im Süden, vom Kaukasus im Westen bis zur Halbinsel Kamtschatka im Osten, vom Elbrus auf 5.000 Metern bis zur Kaspischen Senke 30 Metern unter Meeresspiegel, vom kältesten Ort mit minus 50°C in Jakutien zum heissesten mit plus 40°C in Dagestan.

Vom Wert solcher anderer Bilder

Dieses andere Russland, das in langen Einstellungen und sparsamen Kommentaren vorgestellt wird, dürfte sowohl Erwachsene wie Schülerinnen und Schülern, ab Mittelstufe, neugierig machen. Und genau diese Neugier, mehr zu erfahren, selber weiter zu forschen und Neues zu entdecken, könnte beim einen oder andern Jugendlichen den Wunsch wecken, später einmal Geograf, Biologin, Zoologe oder Glaziologin zu werden. Weiter können solche Aufnahmen und die dabei geweckten Erlebnisse mit frei lebenden Tieren in unberührten Landschaften beim Publikum Freude und Begeisterung für die Natur wecken. Wer jedoch als junger Mensch solches empfunden hat, wird später vielleicht auch von der starken Liebe zur Natur beseelt sein, die notwendig ist, um nachhaltig Sorge zu tragen zur bedrohten Natur.

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