Salt of this Sea

Die 28-jährige Soraya reist aus Brooklyn, wo sie aufgewachsen ist, zum ersten Mal in die Heimat ihrer Vorfahren, nach Palästina. Unverhofft startet zusammen mit einem einheimischen Mann ihre Reise durch Israel und Palästina. Und damit beginnt auch ihre innere Reise zu ihren persönlichen Wurzeln.

salt.jpg

In diesem Film, der jüngst in den Kinos gestartet ist, gibt es keinen Krieg und keinen Terror, keine Verwundeten und keine Toten. Darüber müssen gegenwärtig die Medien leider stündlich berichten. «Das Salz dieses Meeres» zeigt den Alltag und die «Normalität», wie sie seit Jahrzehnten in diesem besetzten Land herrschen. Der Film nimmt uns mit, gemeinsam mit der Protagonistin, auf die Suche nach der verlorenen Heimat, in das Haus, wo ihre Vorfahren gewohnt haben und heute eine israelische Familie sie als Gäste empfängt.

Das alles macht die Regisseurin Annemarie Jacir auf wunderbare Weise erlebbar. Wir begegnen Palästinensern, die vor sechzig Jahren ihr Haus, ihr Land, ihre Heimat verloren haben, und Israelis, die heute in diesen Dörfern, diesen Häusern leben. Wir meinen, wir seien in einem Dokumentarfilm, und doch ist (fast) alles inszeniert. Die Schilderung wirkt nie polemisch, verschweigt aber auch nicht, was offensichtlich ist.

Annemarie Jacis, aus Palästina ausgeschlossen, derzeit in Amman lebend, schreibt zu ihrem Film: «Palästina wurde mir genommen. Da sind einige Bilder und Erinnerungen, mit denen ich zurückgelassen wurde: Ramallah, Amari Camp, Jerusalem, Suba, Jaffa, Haifa, Dörfer und Städte. Die Rückkehr wird mir verboten – das ist weder eine neue Geschichte noch eine spezielle. Ich vermisse Ramallah. Ich vermisse die Farben des Lichtes und den Klang der Nacht. Ich vermisse die Menschen, vermisse meine Freunde und meine Familie.»