Shake the Devil off

New Orleans, sechs Montate nach dem Hurrikan Katrina, der die Stadt zerstört hat. Die Menschen haben ihre Familien, Häuser und ihre Arbeit verloren.

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Und über der Kirchgemeinde St. Augustine schwebt ein dunkler Schatten. Die Obern wollen die Kirche schliessen und den äusserst beliebten schwarzen Pater LeDoux entlassen. Warum diese neue Katastrophe? Sollen die Menschen jetzt auch noch ihren spirituellen Anker verlieren? Was die Gemeinde in dieser Situation unternommen hat, zeigt der Film des Schweizer Dokumentaristen Peter Entell exakt, engagiert und aufwühlend.

Der gleichzeitig recht unterhaltsame Film (www.shakethedeviloff.com) bietet sich als Motivation an für Projekten des immer wieder nötigen zivilen Ungehorsams an. Da der Film, ohne je didaktisch sein zu wollen, beispielhaft zeigt, wie man was machen kann, schlage ich vor, dass an einer Hochschule für Sozialarbeit jemand darüber eine Abschlussarbeit schreibt. Diese hätte aufzuzeigen, wie in der Pfarrei in New Orleans ein christlich engagiertes, emanzipatorisch revolutionäres Projekt durchgeführt wurde, welche Prozesse dabei abliefen, was sich bewährte, was man übernehmen, was vielleicht ändern könnte. Der Film «Shake the Devil off» und eine gut gemachte Studie darüber könnten auch bei uns – im Blick auf die Machenschaften in Solothurn, Chur und in Rom – in der kirchlichen Sozialarbeit ausgezeichnete Dienste leisten. Sollte eine solche Diplomarbeit nach Auffassung der Oberen nicht «wissenschaftlich» genug sein und deshalb nicht akzeptiert werden, so kann der Film vielleicht bereits dafür Wege aufzeigen, wie man auch dieses Problem kreativ lösen kann.