Neuheiten

Where the Wind Comes from
Die Zukunft träumen: Alyssa und Mehdi wollen aus der Enge von Tunis hinaus und in ein anderes Leben hinein. Als sich Gelegenheit bietet, beginnt für sie eine abenteuerliche Reise, die sie auf die Probe stellt und uns zur Fantasie für ein neues Fühlen und Denken verhilft. Die tunesische Regisseurin Amel Guellaty hat mit ihrem Debütspielfilm «Where the Wind Comes from» einen Wohlfühlfilm mit Tiefgang geschaffen. Ab 4. September im Kino
Sirât
Zwischen Paradies und Hölle: Luis reist mit seinem zwölfjährigen Sohn Esteban in die Bergwelt Südmarokkos zu einem Rave, wo er seine ältere Tochter Mar sucht, die vor Monaten von einem solchen verschwunden ist. Als der aktuelle Rave vom Militär aufgelöst wird, da ein Weltkrieg drohe, schliessen sich die zwei einer kleinen Gruppe an, die sich zum nächsten Rave nach Mauretanien durchschlagen will. Doch die Wüste ist unberechenbar - genau wie das Roadmovie «Sirât» von Óliver Laxe. Ab 28. August im Kino
Ausgabe Newsletter 205-2025
L’Attachement
Im Beziehungsnetz: Sandra, eine alleinstehende Frau in den Fünfzigern, lebt ein unabhängiges Leben frei von Konventionen. Wegen eines Todesfalls erklärt sie sich widerwillig bereit, den fünfjährigen Elliott der Nachbarsfamilie zu hüten, ahnt nicht, dass sie damit zu einer wichtigen Bezugsperson für die Familie wird. Carine Tadieu vertieft und erhöht «L’Attachement» zur Hymne auf die zwischenmenschlichen Beziehungen. Ab 21. August im Kino
In die Sonne schauen
Ein Hof in der Altmark: Die Wände atmen seit über hundert Jahren das Leben der Menschen, ihr Sein in der Zeit. Der Film-Essay «In die Sonne schauen» der deutschen Regisseurin Mascha Schilinski erzählt von vier Frauen und weiteren Personen aus unterschiedlichen Epochen, deren Leben miteinander verwoben ist und die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen lässt. Ein Meisterwerk, das vielleicht auf ein neues Kino verweist. Ab 11. September im Kino
Confidente
Sabiha arbeitet in einem Erotik-Callcenter: Sie nimmt Anrufe an und spricht mit den Männern. Bis ein Erdbeben Istanbul erschüttert und einen Teenager, mit dem sie eben gesprochen hat, verschüttet, der sie um Hilfe anfleht. Um ihn zu retten, fällt ihr als Lösung nur ein hoher Politiker, einer ihrer Kunden, ein. Das aber zieht sie selbst in ein politisches Komplott. Das Regiepaar Çağla Zencirci & Guillaume Giovanetti hat mit «Confidente» einen Thriller und gleichzeitig ein Kammerspiel geschaffen. Ab 7. August in den Kinos
La Venue de l'Avenir
Die Rückkehr der Vergangenheit: Mit dem Film «La Venue de l’Avenir» führt Cédric Klapisch die Mitglieder einer Familie in ihre Vergangenheit, was uns einen charmanten und intelligenten Einblick in das Paris der Belle Époque vermittelt und dabei die Werte der Familie, Freundschaft, Liebe und Kunst feiern und die Entwicklung der Malerei zur Fotografie und zum Film entdecken lässt. Ab 24. Juli im Kino
Ausgabe Newsletter 204-2025
Ghostlight
Wie Shakespeare ein Leben verändert: Aus der Situation, in der Dan sich von Frau und Tochter etwas distanziert, per Zufall in eine «Romeo und Julia»-Inszenierung gerät und dabei Gemeinschaft und Lebenssinn erfährt, kreieren Kelly O’Sullivan & Alex Thompsons den Film «Ghostlight», der die Grösse des englischen Dichters berührend und tiefsinnig aufleuchten lässt. Ab 10. Juli im Kino
Charlotte, eine von uns
Annäherung an eine psychisch beeinträchtige Frau: Charlotte, grossartig gespielt von Linda Olsansky, lebt mit ihrem Vater im Trentino, aber eigentlich zutiefst in der Welt eines Menschen mit einem psychischen Handicap. Der Schweizer Filmer Rolando Colla hat mit «Charlotte, eine von uns» ein berührendes Plädoyer geschaffen für einen humanen Umgang mit solch benachteiligten Menschen.
Volveréis
Ein fast klassischer Liebesfilm: Der spanische Cineast Jonás Trueba lädt ein zu einem zauberhaft verspielten Film über Liebe, Abschied und Wiedersehen. Nach 14 Jahren entscheiden sich Ale und Alex, auseinanderzugehen und ihre Freunde zu diesem Anlass einzuladen. «Volveréis» unterhält bestens und motiviert, weiter darüber zu sinnieren. Ab 14. August im Kino
To Kill a Mongolian Horse
Zwischen Tradition und Moderne: Donnernde Pferdehufe und elegante Akrobatik einerseits, ein Mann und seine Ex-Frau andererseits kreieren uns, aus weiblicher Perspektive, ein intimes und gleichzeitig welthaftes Spannungsfeld der Männlichkeit in der Krise. Die junge chinesische Regisseurin Xiaoxuan Jiang offeriert uns mit «To Kill a Mongolian Horse» ein Gleichnis darüber aus der Mongolei, das weltweite Gültigkeit haben dürfte. Ab 24. Juli im Kino
Ausgabe Newsletter 203-2025
Hôtel Silence
Eine Ode an die Resilienz des Menschen. Die schweizerisch-kanadische Regisseurin Léa Pool hat mit «Hôtel Silence» ein wunderbares Melodrama geschaffen, in dem der Protagonist seine Heimat verlässt, mit der Absicht, nicht mehr zurückzukehren, dann aber, in einem Kriegsland angekommen, wieder neuen Sinn für sein Leben findet. Ein berührendes, allgemeingültiges Gleichnis über die Hoffnung nach der Verzweiflung.
The Village Next to Paradise
Nahe am Paradies: In einem somalischen Dorf muss sich eine neu gegründete Familie zwischen ihren unterschiedlichen Wünschen in ihrer komplexen Welt zurechtfinden. Liebe, Vertrauen und Widerstand unterstützen sie auf ihrem Lebensweg. Der vielbeachtete Erstlingsspielfilm «The Village Next to Paradise» des Somaliers Mo Harawe wurde in Cannes ausgezeichnet und hat eine stille, grosse Botschaft.