Neuheiten

Ein Tag ohne Frauen
Der erste Frauenstreik der Welt: Als 90 Prozent der isländischen Frauen an einem Herbstmorgen 1975 ihre Arbeit niederlegten und ihre Häuser verliessen, weil sie sich weigerten zu arbeiten, zu kochen oder sich um die Kinder zu kümmern, brachten sie ihr Land zum Stillstand, katapultierten es jedoch zum «besten Ort der Welt für Frauen». Der Film darüber, «Ein Tag ohne Frauen», ist lustig, witzig, provokativ und enorm konstruktiv. Ab 5. Juni im Kino
Berlinguer. La grande ambizione
Von der Grösse und Tragik eines mutigen politischen Unternehmens: Andrea Segre schildert in seinem meisterhaften Dokumentarspielfilm «Berlinguer. La grande ambizione» den Versuch des Kommunisten Enrico Berlinguer, mit dem Christdemokraten Aldo Moro in Italien den «historischen Kompromiss» zu schaffen, der wegen der Ermordung des Letzten jedoch nicht gelingt. Ab 22. Mai im Kino
Ausgabe Newsletter 200-2025
Ernest Cole: Lost and Found
Mit Fotos und Film gegen die Apartheid: Der südafrikanische Fotograf Ernest Cole führt in den 1960er Jahren der Welt die Schrecken der Apartheid vor Augen. Der Filmemacher Raoul Peck erzählt uns in den 2020er Jahren im Dokumentarfilm «Ernest Cole: Lost and Found» mit einer akribischen und anteilnehmenden Spurensuche das Leben und Werk des verstorbenen Cole. Ab 8. Mai im Kino
Sex
Gespräche über schwer zu Besprechendes: Zwei befreundete Schornsteinfeger, die in monogamen, heterosexuellen Ehen leben, geraten beide in Situationen, die ihre Ansichten über Sexualität und Geschlechterrollen infrage stellen. Der eine hat eine sexuelle Begegnung mit einem anderen Mann, ohne dies als Ausdruck von Homosexualität oder Untreue zu betrachten. Der andere wird von einem sinnlichen Traum mit David Bowie aus der Bahn geworfen. «Sex», der dritte Teil der Trilogie «Oslo Stories» von Dag Johan Haugerud, fasziniert durch eindrückliche und erhellende Gespräche über schwer zu Besprechendes. Ab 15. Mai im Kino
Ausgabe Newsletter 199-2025
Quir
LGBTQI+: gelebt, befragt, gefeiert:In Palermo gibt es ein kleines schräges Lederwarengeschäft mit dem Namen «Quir». Es wird von Massimo und Gino geführt, die seit 42 Jahren ein Paar sind und somit wohl die dauerhafteste queere Beziehung Italiens. Mit viel Feingefühl und Humor porträtiert Nicola Bellucci im Dokumentarfilm «Quir» dieses Kleinod im Herzen der Hauptstadt Siziliens. Ab 8. Mai im Kino
Dreams
Das grosse Einmaleins der Gefühle: Johanne verliebt sich zum ersten Mal, und zwar in ihre Lehrerin. Ihre intensiven Fantasien und Gefühle hält sie schriftlich fest, um sie nicht zu vergessen. Als ihre Mutter und Grossmutter die Texte lesen, sind sie zunächst schockiert über den intimen Inhalt, erkennen aber bald deren literarisches Potenzial. Mit «Dreams», dem zweiten Film der Trilogie «Oslo Stories», ist dem norwegischen Meisterregisseurs Dag Johan Haugerud ein subtiles und tiefgründiges Meisterwerk gelungen. Ab 8. Mai im Kino
Love
Mit Worten sich dem Menschsein nähern: Heidi hält einen Vortrag über die Skulpturen und Fresken am Rathaus Oslos und setzt die Geschichte Norwegens in einen inneren sexuellen Zusammenhang. Ihre Freundin Marianne ist Ärztin in der Onkologie, wo auch der Pfleger Tor arbeitet. «Love», der erste Teil der «Oslo Stories» von Dag Johan Haugerud zeigt grossartig, wie Intimität, jenseits der Konventionen gelebt, das Leben reicher machen kann.
Ausgabe Newsletter 198-2025
Immortals
Wie Iraks Jugend seine Zukunft erkämpft: Milo und Khalili sind zwei Gesichter der irakischen Jugend, die seit der Oktoberrevolution 2019 unermüdlich für eine bessere Zukunft kämpft. Die Schweizerin Maja Tschumi taucht mit ihrem Dokumentarfilm «Immortals» tief ein in den Alltag des irakischen Volkes ein, dessen Durchschnittsalter bei 21 Jahren liegt. Ab 24. April im Kino
Ausgabe Newsletter 197-2025
Black Dog
Mann und Hund, zwei Weggefährten: Nach zehn Jahren Gefängnis kehrt Lang in seine Heimat am Rande der Wüste Gobi zurück. Während er für die lokale Hundepatrouille arbeitet, die das Städtchen vor den Olympischen Spielen 2008 von streunenden Hunden befreien soll, schliesst er Freundschaft mit einem von ihnen. Der chinesische Regisseur Guan Hu erzählt in «Black Dog» die berührende und symbolhaltige Erzählung eines einsamen Mannes und eines einsamen Hundes. Ein zeitlos-schönes und atemberaubend-episches Meisterwerk! Ab 10. April im Kino
Mother Mara
Vom Zusammenbruch zur Selbstfindung: Mara, eine Anwältin, wird durch den Tod ihres Sohnes aus ihrem eigenen Leben gerissen und macht sich anschliessend auf den schwierigen Weg durch die Welt des Todes und der Liebe zu einem neuen Frausein. Bildstark und sinnvoll schafft Mirjana Karanović dies in ihrem zweiten Film «Mother Mara» als Regisseurin und als Hauptdarstellerin.
Das Licht
Ein Film über alles: Der deutsche Erfolgsregisseur Tom Tykwer schildert im Film «Das Licht» die in seinen Augen aktuell beunruhigende politische Stimmung in Deutschland, was analog wohl auch für die Schweiz gilt, und kreiert dafür ein Mammutwerk, das auch den Klimawandel, die Flüchtlingsfrage und die Entfremdung umfasst.