Neuheiten

Under the Fig Trees
Wenn aus Alltag Poesie wird: Einige, meist junge Frauen, arbeiten als Feigenpflückerinnen und unterhalten sich im Schatten der Bäume über die Liebe, das Schicksal und ihre Welt. Die französisch-tunesische Regisseurin Erige Sehiri schildert in «Under the Fig Trees» realistisch und poetisch die Kraft und Schönheit von Frauen in einer Gesellschaft im Wandel. Ab 4. Mai im Kino
Plan 75
Staatlich verordnetes Sterben: In naher Zukunft ermutigt ein japanisches Regierungsprogramm ältere Menschen zum freiwilligen Sterben, um die Überalterung der Gesellschaft zu bekämpfen. Die Regisseurin Chie Hayakawa entlarvt mit ihrem Spielfilm «Plan 75» den gesellschaftlichen Trend hinter diesem Plan als Horror-Vision: bitterernst, zum Weiterdenken. Ab 4. Mai im Kino
Nezouh
Ein Märchen gegen den Krieg: Zeina und ihre Eltern Motaz und Hala gehören zu den letzten Verbliebenen in der belagerten Stadt Damaskus. Als eine Rakete ein Loch in ihr Haus reisst, öffnet sich der Blick zum Himmel und in eine andere Welt. Soudade Kaadan erzählt in «Nezouh» ein surreales Märchen als Gleichnis der Hoffnung gegen den Krieg und für die Frauensolidarität. Ab 13. April im Kino
Ausgabe Newsletter 161-2023
Sennen-Ballade
Sennen-Leben: Realität und Schönheit: «Sennen-Ballade» 1996: Der vor 27 Jahren von Erich Langjahr realisierte Dokumentarfilm mit dem Untertitel «Zum 150. Geburtstag der modernen Schweiz» kommt in restaurierter, digitalisierter Fassung wieder ins Kino und lädt auch heute noch zum Denken und Sinnieren ein. Ab 16. April im Kino
Unser Vater
Aus dem Leben eines Priester-Casanova: Toni, ein attraktiver katholischer Priester, schwängerte in den Fünfzigerjahren mehrere Frauen, bis ihn der Bischof suspendiert hat. Nach seinem Begräbnis lernen sich all seine erwachsenen Kinder kennen und tauschen sich aus. Miklós Gimes erzählt im Dokumentarfilm «Unser Vater» Geschichten, die erschüttern, verärgern und zum Denken anregen. Ab 2. April im Kino
Matter out of Place
Müll, unser Fussabdruck: Vom Abfall an den Stränden, auf den Bergen, am Meeresgrund und unter der Erde handelt Nikolaus Geyrhalters Dokumentarfilm «Matter out of Place», über das erdumspannende Übel und die Sisyphos-Arbeit dagegen, mit eindrücklichen Bildern und einer Langsamkeit, die herausfordert. Ab 23. März im Kino
Ausgabe Newsletter 160/2023
The Happiest Man in the World
Der Reigen von Sarajevo: Asja, eine Frau um die Vierzig, geht zu einem Speed-Dating, um die Liebe zu finden. Dort trifft sie Zoran, der auf Vergebung für seinen Kriegseinsatz hofft. Die mazedonische Regisseurin Teona Strugar Mitevska bietet mit «The Happiest Man in the World» trockenen Humor, heilsame Verunsicherung, eine Katharsis und aussergewöhnliches Schauspiel. Ab 23. März im Kino
Ausgabe Newsletter 159/2022
Saint Omer
Geschichte einer Phantomfrau: Die Professorin Rama reist für einen Gerichtsprozess nach Saint Omer, um über das Verbrechen zu schreiben. Laurence Coly ist des Mordes an ihrem 15-monatigen Töchterchen angeklagt, Verdikt schuldig. Im Laufe der Verhandlungen gerät diese Gewissheit ins Wanken. Die französische Regisseurin Alice Diops stellt in ihrem brillanten Debütfilm «Saint Omer» radikale Fragen nach der Schuld. Ab 2. März im Kino
Le Bleu du Caftan
Ein Liebes-Trio: In einer marokkanischen Altstadt schneidern Halim und seine Frau Mina kostbare Kaftane, bis der neue Lehrling Youssef beim Meister unterdrückte Gefühle weckt, was auch die Ehefrau wahrnimmt und neue Beziehungen entstehen. Maryam Touzani schuf mit «Le Bleu du Caftan» ein wunderbares, zukunftsweisendes Melodrama. Ab 2. März im Kino
La Ligne
Wenn der Schrei nach Liebe ungehört verhallt: «La Ligne» der französisch-schweizerischen Cineastin Ursula Meier erzählt von einer Tochter, die im Streit ihre Mutter brutal attackiert und über die dann verfügt wird, sich drei Monate lang ihrem Elternhaus nur bis 100 Meter nähern zu dürfen. Entstanden ist ein schockierendes, tiefgründiges Familiendrama. Ab 16. Februar im Kino
Ausgabe Newsletter 158/2023
Aftersun
Eine Vater-Tochter-Beziehung: Sophie wird von ihrem Vater Calum zum Sommerurlaub in der Türkei eingeladen. Sorglos verbringen die beiden ihre Tage, bis allmählich offenbar wird, dass die Trennung des Elternpaares daheim bereits vollzogen ist. Die schottische Regisseurin Charlotte Wells hat mit ihrem autobiografischen Debütfilm «Aftersun» dazu ein filmisches Meisterwerk mit menschlichen Werten geschaffen. Ab 23. Februar im Kino